HERBSTLICHE ARBEIT MIT FUCHSIEN - RÜCKSCHNITT
Ein paar grundlegende Tipps:
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Bevor am geschützten Fuchsienstandort Frost auftreten könnte ist Zeit zum Rückschnitt, abtrocknen lassen und Einräumen.
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Geschnitten wird nur in dem Bereich, der im selben Jahr gewachsen ist.
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Abgestorbene, sehr dünne, nach innen wachsende Zweige, Blüten u. Blätter entfernen. Ausnahmen s. nachfolgender Text.
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Oberste Erdschicht (Kalk, Moos) entfernen für bessere Gießkontrolle.
Hängende Fuchsien
Nur eine Austriebsstelle steht über den Topfrand plus Zugabe ca. 2 cm.
Fotos: Stormy Sunset, hängende Sorte, sehr kräftiger Rückschnitt - soll wieder von innen heraus treiben.
Stehende Fuchsien
Je nach gewünschter Form und dem von der Pflanze angebotenen Wuchs kann man hier gestalten, z. B. schlanke hohe Büsche oder rundliche Formen. Wenn Sie unschlüssig sind, dann lassen Sie vom Jahrestrieb ein bis zwei Austriebstellen plus Zugabe stehen; bei gut geformten Pflanzen eine Austriebstelle ab der letzten Verzweigung. So entwickelt sich die Pflanze jedes Jahr ein wenig weiter im Umfang. Falls Sie nur relativ warme Überwinterungsbereiche über 12 °C haben (Standort hell !) empfiehlt es sich im Herbst nur etwa 1/3 des Jahreszuwachses zu entfernen, die Blätter abzumachen und im Frühjahr in Form zu schneiden. Diese Schnittform mit heller und wärmerer Kultur eignet sich auch gut für botanische Raritäten, Triphyllen, sehr empfindliche und extrem stark verholzende Sorten.
F. microphylla und ähnliche, kleinblättrige Fuchsien dürfen nicht entlaubt werden.
Junge Fuchsien (Empfehlung: alle mit weniger als 15cm Wurzelballen), die bei Temperaturen über 10 °C und hell durchkultiviert werden, können über Winter geformt werden. Hochstämme in Anzucht sollen die Blätter am Stamm unbedingt behalten. Die Krone kann durch Entspitzen geformt werden.
Ein Rückschnitt schadet gesunden, kräftigen Fuchsien nicht. Probleme, die sich über Winter ergeben können, sind meist auf Wurzelprobleme zurückzuführen (z.B. Larven v. Dickmaulrüssler oder falsches Gießen).
Bild: Schnitt für schmalen, höheren Busch
Schnittzugabe ca. 2 cm nach einer Blatt-austriebstelle. Schnittstellen gut ab-trocknen lassen.
Falsch geschnittene Hängefuchsie. Der starker Trieb blieb zu lange und verkahlt innen unschön. Also baldmöglichst um eine Austriebstelle zurücknehmen.
Schwimmende Fuchsienblüten in Glas-schale, damit das Zurückschneiden ein wenig leichter fällt.
Text und Fotos: Rosi Friedl
Hochstämmchen in nur einem Jahr?
Wie komme ich zu einem Fuchsienbäumchen in einem einzigen Jahr?
Nun sehe ich die ungläubigen Gesichter meiner Fuchsienfreunde vor mir. In einem einzigen Jahr? Ein richtiger Hochstamm, der die eleganten Blüten und den Schmelz der Farben unserer Fuchsien (in Augenhöhe) erst so richtig zur Geltung bringt? Es stimmt aber wirklich, ich habe es manches Mal ausprobiert, und es ist nicht einmal ein Kunststück, denn die nötige Geduld und Sorgfalt darf man ja bei jedem Fuchsienliebhaber getrost voraussetzen.
Damit Sie es im kommenden Jahr nachmachen können, hier Schritt für Schritt meine Methode:
Wenn man auch aus fast jeder Sorte ein Fuchsienstämmchen ziehen kann, so gibt es doch erprobte Sorten, die sich besonders gut eignen. Es sind die mit einem kräftigen Wurzelsystem, die - auch ohne häufiges Entspitzen - sich gut verzweigen, und wenn möglich, achte ich noch darauf, dass die ausgesuchte Pflanze deutlich drei Blätter im Spitzentrieb hat, statt der gewohnten zwei, sich also dreifach verzweigt und eine schöne dichte Krone bildet.
Haben wir unsere Idealsorte gefunden, beginnt „unser Jahr" für die Anzucht etwa im Juli damit, dass wir an der Mutterpflanze ein bis zwei Zweige zurückschneiden, die Pflanze düngen und immer gut gießen, damit wir in drei bis vier Wochen - es ist ja Hochsommer und das Wachstum entsprechend schnell - kräftige Stecklinge schneiden können. Hat der Steckling schon drei oder vier Blattpaare außer der Spitze, umso besser, so hat er schon einen Teil seines Höhenfluges hinter sich und wird jetzt in einen - möglichst kleinen (3 bis 5 cm -Topf) in das übliche Sand-Torfgemisch gesteckt. Danach wird vorsichtig der Topf angegossen, ein Weckglas oder ein Plastikbeutel darüber gestülpt, um die Verdunstung zu verhindern, und wir suchen ihm einen geschützten hellen, aber nicht zu sonnigen Platz, wo er sich in spätestens drei Wochen kräftig bewurzelt hat.
Wir wissen ja, dass ein Fuchsiensteckling direkt unter einem Blattknoten geschnitten wird. Dann entfernt man das unterste Blattpaar, ohne die in den Blattachseln schlafenden Augen zu beschädigen. Jetzt, es ist mittlerweile Anfang September, bekommt der Steckling seinen ersten richtigen Topf mit nahrhafter Erde, die wir mit Knochenmehl, Hornspänen, getrocknetem Rinderdung und ähnlichen organischen Substanzen anreichern. Fuchsien sind keine Kostverächter, und man kann sie nicht leicht überfüttern.
Soll unser Bäumchen schön gerade und aufrecht wachsen, muss es spätestens jetzt einen Stab beigesteckt bekommen, an den es alle 5 cm mit Bast angebunden wird. Die Neigung der Pflanzen, immer zum Licht zu wachsen, würde uns andernfalls einen Stamm mit „Dauerwellen" bescheren. Wer gerade diese originellen Krümmungen liebt, kann das Stäben auch bleiben lassen.
Sechs Wochen später, es ist Mitte Oktober und unser Bäumchen wohl schon 50 cm hoch. Weil wir ihm gleich nach dem Erscheinen alle Seitentriebe ausgekniffen haben, konnte es alle Kraft auf das Höhenwachstum konzentrieren. Die eigentlichen Blätter werden dabei sehr schonend behandelt und sollten möglichst lange am Stamm belassen werden. Unsere Pflanze muss ja assimilieren und soll einen kräftigen Stamm bekommen, der seine Krone später ohne Mühe tragen kann.
Ein ganz wichtiger Punkt in der weiteren Pflege ist das Umtopfen. Wann immer die weißen Wurzeln das Äußere des Topfballens erreicht haben (nachsehen) oder gar schon durch das Abzugsloch wachsen, muss unser Stamm einen größeren Topf bekommen. Vorsicht, der Ballen muss beim Verpflanzen unbedingt intakt bleiben. Am besten am Tag vor der Prozedur gut gießen.
Solange das Wetter es zulässt, bleibt die Pflanze an einem geschützten Platz im Freien stehen. Herbstwinde dürfen sie nicht umwerfen können. Ein Jammer wäre es, würde unser Stamm seine Spitze verlieren. So gut Plastiktöpfe sich bewährt haben, für die Standfestigkeit der Hochstämme ziehe ich die guten alten Tontöpfe vor.
Da wir immer eine sehr nahrhafte Erdmischung verwenden, die Pflanze auch in jedem Topf nur einige Wochen steht, ist eine weitere Düngung in diesem Stadium nicht erforderlich. Stattdessen gebe ich zweimal wöchentlich in das Spritzwasser etwas Blattdünger (Wuxal oder ähnliches, 2 g pro Liter Wasser) und neble damit die Pflanze gründlich ein. Fuchsien nehmen Dünger sehr gut über die Blätter auf.
Eines Tages ist auch der schönste Herbst zu Ende, und es gilt, einen Platz im Haus zu finden, an dem unser Stämmchen den Winter hindurch ohne Ruhezeit und ohne Störung wachsen kann. Der Platz sollte hell genug, warm genug (etwa 12 bis 15 °C) sein und auch an der lebensnotwendigen Luftfeuchtigkeit darf es unserer Pflanze nicht fehlen. Hat man ein Gewächshaus, gibt es keine Probleme. Aber Fuchsienfreunde sind erfinderisch und lassen sich etwas einfallen. Vollbeheizte Räume scheiden von vorneherein aus.
Bleiben also Gästezimmer, Treppenhaus oder notfalls die Waschküche, wo man aber meistens mit Kunstlicht für ein optimales Wachstum sorgen muss.
Hat unser Stämmchen im Monat März/April etwa die gewünschte Höhe erreicht, das ist natürlich von Sorte zu Sorte verschieden, so lassen wir noch drei bis vier Blattpaare darüber hinaus wachsen und - das ist ein feierlicher Augenblick - entspitzen, d. h., wir entfernen nur den äußersten Trieb, die zwei obersten Blättchen. Nach einigen Tagen bilden sich in den Blattachseln der vorhin erwähnten letzten drei bis vier Blattpaare Seitentriebe, die wir nun wachsen lassen und nach jedem dritten Blattpaar entspitzen. Das gibt pro Trieb wieder sechs Seitentriebe, und damit haben wir schon eine richtige kleine Krone geformt und ein gutes Grundgerüst für die kommenden Jahre.
Inzwischen ist es Mitte Mai geworden. Die neue Fuchsiensaison beginnt und stolz und vorsichtig tragen wir unser erstes, selbstgezogenes Fuchsienbäumchen - man kann es nun mit Fug und Recht so benennen - an die frische Frühlingsluft, an einen schattigen, windgeschützten Platz. (Die Gärtner nennen das Abhärten.)
Gegen Ende Juli oder Anfang August, genau ein Jahr ist vergangen, wird unser Bäumchen dann in voller Blüte stehen und uns noch Monate in seinem ersten Lebensjahr mit seinem ganzen Charme für alle aufgewendete Mühe reich belohnen.
Zum Schluss lassen sie mich noch kurz erklären, warum ich Hochstämme aus Herbststecklingen ziehe. Wie wir heute wissen, sind Fuchsien Langtagspflanzen, die nach den Gesetzen des Photoperiodismus bei einer Tageslänge von mehr als 12 Stunden Blütenknospen bilden. Ein Frühjahrssteckling wird also - kaum dem ersten Topf entwachsen - blühen wollen und dadurch ist es erst einmal mit dem zügigen Höhenwachstum vorbei.
Wir können das Blühen zwar mit jenen Kunstgriffen verhindern, die die Gärtner auch mit viel Erfolg in der Vermehrung anwenden. (Kurztage durch zeitweilige Verdunkelung.) Aber wir brächten uns dann auch um eine schöne Winterbeschäftigung, nicht wahr?
Hier noch einige (von vielen) geeigneten Fuchsiensorten:
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'Checkerboard'
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'Mrs. Lovel Swisher'
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'Other Fellow'
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'Frauke'
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'Galadriel'
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'Celia Schmedly'
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'Hidcote Beauty'
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'Phyllis'
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'Swingtime'
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'Joy Patmore'
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'Mrs. W. Rundle'
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'Amy Lye'
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'Chang'
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'Pink Tamptation'
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'White Spider'
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'Brutus'
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'Royal Velvet'
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'Dollarprinzessin'
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'Genii'
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'Southgate'
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'Flying Cloud'
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'Rose of Castille improved'
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Und nun recht viel Freude bei der Aufzucht und guten Erfolg.
Gerda Manthey
Überwinterung von Fuchsien
Mitteleuropäische Winter sind für die meisten Fuchsien zu kalt. Darum müssen sie frostfrei in geeigneten Räumen überwintern. Dazu bedarf es einiger Vorbereitungen. Die Fuchsien erhalten einen starken Rückschnitt. Alle schwachen und geknickten Triebe werden herausgeschnitten und die Übrigen auf cirka 30% eingekürzt, um den Austrieb der inneren Knospen zu fördern. Alle noch vorhandenen Blätter sollten entfernt werden. Diese scheinbar radikale Maßnahme verhindert weitgehend die Überlebensmöglichkeiten von vorhandenen Schadinsekten und Krankheiten wie den Fuchsienrost. Zur Abtötung noch vorhandener Eier und Larven können die Fuchsien mit ungiftigen ölhaltigen Mitteln wie Raps- oder Parafinölen allseitig eingesprüht werden. Fuchsien die vom Fuchsienrost befallen sind, sollten jetzt vorbeugend mit einem Kontaktfungizid z.B. Polyram WG oder Dithane Neo Tec gespritzt werden, um die Sporen abzutöten. Systemische Mittel sind unwirksam, da sie nur über das Laub wirksam sind.
Im Folgenden sind verschiedene Überwinterungsmöglichkeiten vorgestellt.
Im frostfreien Gewächshaus
sollte die Temperatur für die Monate November bis Ende Februar 3-8 °C betragen. Die Fuchsien müssen in dieser Zeit relativ trocken gehalten werden. Ab Ende Februar, mit steigender Tageslänge und höherer Lichtintensität können die Pflanzen wärmer gehalten werden.(18-20° C). Höhere Temperaturen führen zum unerwünschten Längenwachstum, darum viel lüften. Die Fuchsien nur mäßig feucht halten, um kurze gedrungene Pflanzen zu erhalten, darum bis April wenig düngen.
Sonstige frostfreie Räume
wie Keller, Garagen, Dachböden und unbewohnte Zimmer. Die Bedingungen in den genannten Räumen sind zu unterschiedlich um detaillierte Regeln anzugeben. Rückschnitt und die anderen Maßnahmen wie oben beschrieben gelten auch hier. In dunklen Kellern darf die Temperatur nicht höher als 10°C sein. Bei frostfreiem Wetter und bei hoher Luftfeuchtigkeit muss gelüftet werden, um pilzlichen Krankheiten besonders Grauschimmel vorzubeugen. In alten Kellern mit hoher Luftfeuchtigkeit sehr wenig gießen, damit die Pflanzen nicht vorzeitig austreiben. Die Pflanzen dürfen aber nicht vollkommen austrocknen.(Mit einer Nagelprobe an der Rinde kratzen)
Einmieten
Wenig bekannt ist die Möglichkeit Fuchsien über Winter einzumieten. Diese Art der Überwinterung hat den Vorteil, dass Sie keine Pflegemaßnahmen durchführen müssen. Den Zeitpunkt des Herausholens bestimmen Sie selbst. Für Fuchsienbesitzer, die über keine geeigneten Räume verfügen, eine sichere und empfehlenswerte Art der Überwinterung.
Die Fuchsien werden stark zurück geschnitten (sonst Bruchgefahr) und alle Blätter entfernt. Dann wird eine Grube ausgehoben. Die Tiefe ist abhängig von der Bodenbeschaffenheit und der Anzahl der Pflanzen. Anschließend die Pflanzen Topf an Topf oder Ballen an Ballen hineinlegen. Dann Abdecken der Miete mit Brettern, Platten oder ähnlichen Materialien. Der Bodenaushub kann als weitere Abdeckung dienen. Im Laufe des Winters ist darauf zu achten, dass es bei starken Frösten nicht in die Miete friert (zusätzliche Abdeckung mit Laub, Teppichen oder Luftpolsterfolien). An Hanglagen, hohem Grundwasserstand oder dichten Böden unbedingt verhindern, dass Wasser in die Miete dringt.
Unter diesen Bedingungen eine oberirdische Miete anlegen. (Siehe Zeichnung) Bei Gefahr von Mäusefraß etwas Gift auslegen.
Zeichnungen: Aat van Wijk Text: Karl-Heinz Saak
Überwinterung winterharter Fuchsien
Winterharte Fuchsien sind Wildformen oder Sorten, die den Wildformen noch sehr nahe stehen. Die Blütenart der Sorten sind einfach und den Wildformen ähnlich, zum Teil aber auch gefüllt. Viele Fuchsienarten bzw.- -sorten sind bei Beachtung einiger Grundregeln in unserem Klima bedingt winterhart. Die Pflanzen verhalten sich ähnlich wie Stauden; bis auf wenige Ausnahmen frieren die oberirdischen Teile zurück. Im Frühjahr von April bis Mai treiben die Pflanzen mit kräftigen Ruten aus dem Wurzelstock wieder aus. Sie blühen dann in der für Fuchsien normalen Zeit, also von Juni bis zum Frost. Die Fuchsia regia ssp. reitzii mit ihren Formen bildet die Ausnahme; das oberirdische Holz friert im allgemeinen nicht zurück, sie treiben auch aus den verholzten Teilen wieder aus. Diese Fuchsienart ist resistenter gegen Frost; die grünen Triebe können einige Grade Spätfrost sowie auch bis zu -5 °C Herbstfröste vertragen. Sie sind auch weitestgehend resistent gegen Blattwanzen, Rost, Krautfäule usw.
Allgemeines
Entgegen weitverbreiteter Meinung gedeihen alle Fuchsien bis auf wenige Ausnahmen in voller Sonne am prächtigsten, wenn bestimmte Grundregeln beachtet werden. Die Wurzeln können sich nicht wie die oberirdischen Teile durch Transpiration abkühlen, so werden sie durch hohe Wärme und Sonneneinstrahlung regelrecht verbrannt. Darum ist es wichtig, den Wurzelbereich zu schattieren, kühl und ausreichend feucht zu halten. Salopp gesagt: "Den Kopf in die volle Sonne, aber den Fuß in kühlen Schatten"; und auf den Tag bedacht, entsprechend mit ausreichend Feuchtigkeit versehen. Die Ausnahmen sind nicht von der Blütenfarbe abhängig, sondern wenn die Leitungsbahnen im Verhältnis zum großen Blatt- und Blütenvolumen zu dünn sind, und somit die zur Transpiration benötigte Wassermenge nicht nachfließen kann.
Standort - Planung
Bei der Wahl des Standortes ist die Gesellschaft mit Stauden oder Kleingehölzen zu empfehlen. Da die Fuchsien einen vollsonnigen Standort vertragen, und dort einen gedrungenen Wuchs entwickeln, blühen sie reicher als an einem schattigen Platz. Starker Wurzeldruck von Bäumen und Gehölzen muss vermieden werden, da sie Nährstoffe und Feuchtigkeit den Pflanzen entziehen. Mangelnde Bodenfeuchtigkeit im Winter führt zu Pflanzenausfällen, die durch die sogenannte Wintertrockenheit (Trockenfrieren) entsteht. Bei der Einordnung der Fuchsien in der Gesellschaft mit anderen Pflanzen sind Kenntnisse über Höhe sowie Breite der Fuchsien und den Pflanzabstand ein sehr wichtiges Kriterium. Die Vielfalt der "winterharten Fuchsien", bezogen auf das Wuchsbild, macht es möglich, in vielen Teilen einer Gartengestaltung Fuchsien zu integrieren. So lassen die einen oder anderen sich in Staudenrabatten oder im Steingarten, über Mauern und als Ranker in lockere Gehölze bzw. an Klettergerüsten nutzen.
Standortbedingungen
Den Ansprüchen entsprechend gedeihen winterharte Fuchsien in einem normalen, lockeren, humosen Gartenboden, aber ohne stauende Nässe. Der Boden muss durchlässig sein, eine gute Krümelstruktur mit guter Pufferung in bezug auf Nährstoffaustausch haben. Der pH-Wert sollte im neutralen bis leicht sauren Bereich (pH 5,5 - 6,5) liegen. Die Fuchsien sind mit einem Teil ihrer Wurzeln flach an der Erdoberfläche. In den immer erneuerbaren Wurzelspitzen wird vermutlich das Wachstumshormon gebildet. Dieses Wurzelsystem muss vor Sonnenbrand geschützt werden. Eine leichte Abdeckung mit Rindenmulch kann da nützlich sein. Alternativ bietet sich eine Unterpflanzung mit immergrünen Bodendeckern als idealer Schattenspender an. Zu empfehlen sind: Waldsteinia ternata, Efeu oder Pachysandra (bei höheren Fuchsien) u.ä.. Ein besonderer Vorteil besteht darin, die Fuchsienrabatten pflegeleichter zu erhalten, und durch das dichte wintergrüne Blattwerk wird ein weiterer Winterschutz unnötig.
Pflanzzeit und Pflanzen
Das Aussetzen der Jungpflanzen darf erst nach den Eisheiligen erfolgen. Letzter Pflanztermin ist Mitte Juli. Es werden nur gut entwickelte Pflanzen verwendet. Die Pflanzen werden ca. 10 cm tiefer als normal gepflanzt. Das schützt den Wurzelstock vor starkem Frost und Austrocknen. Junge Pflanzen setzt man am besten in eine Mulde, die spätestens im Herbst aufgefüllt wird. Vor dem Pflanzen muss der Boden gut durchgegraben werden, so dass keine aktiven Fremdwurzeln vorhanden sind. Nach dem Pflanzen ist der entsprechende Schattenspender anzulegen.
Düngung
Fuchsien im Freiland sollten nur mäßig gedüngt werden. Ein zu kräftiges Mästen kann eher schaden als eine zu schwache Düngung. Eine kräftige Düngung lässt die Pflanzen sehr stark wachsen, verhindert die Blütenbildung und vermindert die Winterhärte. Je nach Bodenart und -beschaffenheit (PH-Wert) ist eine Kalkdüngung zu empfehlen. Vor dem Pflanzen sollte pro m² 25-50 Gramm kohlensaurer Gartenkalk eingearbeitet werden. Vor dem Einpflanzen und im Frühjahr der Folgejahre kann eine Grunddüngung erfolgen. Zur Anwendung kommt ein ausgeglichener Volldünger mit Spurenelementen (wie 15 + 9 + 15 + 2). Handelsübliche chloridfreie Dünger bzw. Langzeitdünger wie Blaukorn, Floranid permanent u. ä. sind zu empfehlen. Die erste Nachdüngung sollte bei Beginn der Blüte erfolgen (zu erkennen, wenn aus dem Bereich der Blattachseln der Triebspitzen nur Knospen und keine Seitentriebe austreten). Zur Anwendung kommt ein ausgeglichener, wasserlöslicher Volldünger mit Spurenelementen, wie Hakaphos blau, Osmosol 614 R oder Flüssigdünger wie Compo-Flüssig, Wuxal-Super oder Floranid permanent u.ä.
Gießen
Auch das Gießen bzw. Beregnen will verstanden sein. Gießen, wenn erforderlich, möglichst morgens nach Wetterlage und Standort entsprechend.
Achtung: die Pflanzen, die morgens noch ausreichend feucht sind, nicht gießen!
Pflanzenschutz
Bei Befall von Krankheitserregern fragen Sie Ihren Gärtner. Es sind geeignete Schutzmassnahmen mit handelsüblichen Mitteln nach Vorschrift des Herstellers vorzunehmen.
Winterschutz
Nach den ersten Frösten im Herbst können die Triebe um 1/3 zurückgeschnitten werden. Die Pflanzen werden leicht angehäufelt oder mit Rindenhumus oder Laub abgedeckt, oder mit Tannenzweigen bedeckt. Die Pflanzen der Fuchsia regia ssp. reitzii werden nicht zurückgeschnitten, da sie im Frühjahr wieder austreiben. Im zeitigen Frühjahr wird die Abdeckung entfernt und erfrorenes Holz wird zurückgeschnitten. Eine Alternative zu der oben genannten Abdeckung ist das Unterpflanzen mit immergrünen Bodendeckern (wie bei Standortbedingungen erwähnt). Diese Unterpflanzung dient als Schattenspender und als Winterschutz für den Wurzelbereich. Ein besonderer Vorteil besteht darin, Zwiebeln von Frühjahrsblühern mit in die Pflanzung zu setzen. Die Fuchsien entwickeln sich im Laufe des Sommers immer wieder zu neuer Schönheit.
Werner Garbe, Garbsen
Quellennachweis: Gerrit van Veen; Titel: "Winterharte Fuchsia's, J. H. Gottmer, Karl Heinz Saak; Titel: Information "Winterharte Fuchsien", DFG e.V.; Titel: Ratgeber - "Fuchsien - ein besonderes Hobby"